„Altona 93 hat hier heute noch kein Spiel verloren“
Das war schon ungewöhnlich blöd, dass ich mit meiner Familie, den Bällen und den Trikots fast eine halbe Stunde zu spät kam. Doch es kam noch schlimmer. Ich hatte auch die Pässe zu Hause liegen gelassen. Also ein beginnender Spiel-Sonntag mit einem Trainer, der über das Wort Alzheimer schon weit hinausgeschossen war.
Das löste etwas Stress in Form von Schweißperlen aus. Denn alle Trainer und Betreuer kennen das. In den ersten Minuten belagern einen alle Eltern und Kinder und zünden ein Fragegewitter vom Feinsten. Als ich das überstanden hatte, ging ich in die Halle und sah mir die letzten Minuten von Pauls 2. F-Mädchen an. Auf dem Weg in die Kabinen kam er auf mich zu und begrüßte mich mit den warmen Worten: „Hallo Max, wollte dir nur kurz sagen, dass Altona 93 hier heute noch kein Spiel verloren hat. Wäre doch schön wenn das so bleiben könnte, oder? Viel Spaß“.
Nachdem ich den Mund wohl wieder zu hatte widmete ich mich unserer Aufstellung und stellte unseren neunköpfigen Kader auf die bevorstehenden Spiele ein. Natürlich nahm ich den Druck von Paul auf meine Schultern. Die Mädchen sollten nur rauf auf den Platz und Spaß haben. Aber gewinnen wär schon ganz schön.
Das erste Spiel ging gegen Grün-Weiß Eimsbüttel. Die Halle an der Gustav-Falke Straße schien sehr groß zu sein. Die Deerns brauchten aber nur gefühlte 20 Sekunden um die Devise von Paul umzusetzen und den Platz in voller Länge zu nutzen. Wir hatten einige Chancen doch richtig zwingend kam keines der Mädchen nah genug, um frei zum Abschluss zu kommen. Mitte des Spiels ging GWE durch einen wunderschönen Flachschuß ins untere linke Eck mit 1:0 in Führung. Die Zeit lief uns langsam davon und ich wollte dieses Spiel und die Serie von Altona 93 noch nicht aufgeben. Wir wechselten nochmal im Mittelfeld, hielten aber an unserem Sturmduo fest. Dreißig Sekunden vor Schluß lief Hana dann die Grundlinie runter und passte kurz vor dem Aus auf Mila, die dann den Ball im Netz versengte. Abpfiff – fertig. Puhh. Entspannung.
Das zweite Spiel gegen den Waldörfer SV war dann recht ausgeglichen – 0:0. Unsere Abwehr stand gut und vorne wurde das meiste von der guten Torhüterin entschärft. Dann kam das letzte Spiel. Wir waren so kurz davor dem Druck von Paul standzuhalten. Ich brachte wieder ein paar Änderungen in die Aufstellung. Wir spielten jetzt mit einer zweier Abwehrkette und drei Stürmerinnen. Wir wollten hier schon früh alles klar machen. Durch unsere Überzahl in der gegnerischen Hälfte schnürten wir Eilbek regelrecht ein. Immer wieder kamen die scharf geschossenen Einwürfe von Marla direkt in den Torraum. Bei einer der vielen Bälle war die Verwirrung so groß, das Clara das Spielgerät über die Linie stocherte. 1:0 – was sollte uns jetzt noch passieren? Nichts. Die Eilbeker rannten noch ein paar mal an und dann pfiff der Schiedsrichter ab.
Fazit: 1. Meine Mädchen im Alter mit dem Druck umgehen. 2. Altona 93 blieb also unbesiegt an diesem Tag. 3. Der Trainer kann trotz Sonntags-Amnesie noch die Kurve kriegen. Forza Altona. Danke Paul 😉
Es hielten die Serie: Hana, Marla, Emilia, Fredda, Hannah, Lula, Pauline, Mila und Clara.
Das nächste Turnier findet am 19.02. in der Budapester Straße statt.