Erster Saisonsieg: E1 entzaubert Butterberghexen

 In 1. E

Hagel und Schlamm konnten unsere E1-Mädchen nicht stoppen: Mit einer sensationellen Energieleistung bezwang der Deerns-Nachwuchs in den Sümpfen am Trenknerweg die Gäste von Lieth/Holsatia aus Elmshorn. Dabei war zunächst ungewiss, ob beide Mannschaften überhaupt je sieben Spielerinnen an den Start bringen würden: Der Platz lag im Bermudadreieck des Hamburg-Marathons.

Altonas Lily absolvierte ihren eigenen kleinen Marathon zwischen den beiden Strafräumen.

Der Tag fing mit einer ersten Herausforderung an: Als am Sonntagmorgen in den Altonaer Kinderzimmern Nachthemden gegen Trikots und Stutzen in Schwarz-Weiß-Rot getauscht wurden, tobte draußen ein Hagelsturm, wie ihn die Stadt nur selten gesehen hat. Auf Hamburgs Westen herab flogen fußballgroße Schneekugeln, für die selbst die Schneespracheexperten der Inuit kein Wort hätten. Für AFC-Deerns aber sind das die Tage, an denen sich das Aufstehen erst recht lohnt. Zudem präsentierte sich der Himmel alsbald wieder so unschuldig wie Arjen Robben nach einem Schwalbenelfmeter. Doch es wartete ja Herausforderung Nummer zwei: der Marathon. Die bunte Menge trabte durch Altona gen Westen und wieder retour, dementsprechend waren Bernadottestraße, Halbmondsweg und Elbchaussee gesperrt. Mittendrin: die Arena am Trenknerweg. Die E1-Deerns konnten sich immerhin via Fahrrad durchkämpfen, fanden die Lücke zwischen durchnässten Quartalsläufern und Besenwagen und drangen so bis zum Trenknerweg vor. Wie es aber den Gästen aus Elmshorn gelungen war, rechtzeitig am Spielort zu erscheinen… Ein Rätsel. Da sich die Mädels aus dem Umland nach der höchsten Erhebung Elmshorns „Butterberghexen“ nennen, tippen wir auf Anreise mit Nimbus 2000ern oder Folgemodellen…

Louise versumpft – und schießt dabei zwei Tore!

Herausforderung Nummer drei dann – eine Folgeerscheinung von Herausforderung Nummer eins: der Platz war gezeichnet vom Hagel. Beziehungsweise korrekterweise vom Spiel der dritten Frauen von A93, die eine Stunde zuvor gegen den HEBC mit 2:0 im Aprilwetterschlamm gewonnen hatten. In der dann unvergleichlichen Sumpfmarschlandschaft aber fühlten sich die E1-Deerns geradezu wohl – das winterliche Freitagstraining zahlte sich aus. Das Wort „unbespielbar“ kommt ja im Fritz’schen Duden nicht vor. Und in dem von Jay auch nicht – der Betreuer der E1 übernahm an diesem Sonntag kurzfristig erneut das Traineramt, weil Coach Fritz Schönrot parallel die neue E4 bei ihrem Auswärtsspiel in Lohbrügge betreute.

Tor, Toor, Tooor! (Mangels Zeitlupe nur die bloße Info, dass es sich hier um eine Momentaufnahme entweder des ersten, zweiten oder dritten Tores von Altona handelt.)

Die sportlichen Voraussetzungen waren klar: Beide Teams wollten gewinnen. Lieth/Holsatia – ein Zusammenschluss der Mädchenabteilungen von SV Lieth und Holsatia Elmshorn – hatte im ersten Spiel gegen Alstertal-Langenhorn verloren. Und die E1 von Altona war in einem dramatischen Saisonstart 0:9 der starken E1 von Komet Blankenese unterlegen. Schiedsrichterin Asli Gök – von Altonas ersten Frauen – pfiff pünktlich um 11 Uhr an. Und die Startelf von Altona mit Capitano Emilia, Maj, Louise, Lily, Julina, Ella und Tormädchen Lina machte von Beginn an Druck, wollte sich im Elbvororts-Delta nicht das Wasser abgraben lassen… Es entwickelte sich in Halbzeit 1 ein Spiel auf ein Tor. Nur selten brachen die Gäste durch, doch Lily setzte zu ein paar ihrer Hamburg-weit berüchtigten Strafraum-zu-Strafraum-Sprints an und erstickte so jede Elmshorner Angriffsbemühung. Und das, nachdem sie am Tag zuvor beim Zehntel-Marathon den sechzehnten Platz belegt hatte. Minute 11 und Minute 16 brachten dann die Erlösung: Louises Doppelschlag bedeutete das vorentscheidende 2:0. Coach Jay wechselte, von der Bank kamen Juli für Ella, Luna für Maj und Anna für Louise – der Spielfluss wurde gewahrt, das Ergebnis hielt bis zur Halbzeitpause.

Achtung, Einwurf: Während die Haare von Julina noch fliegen, ist der Ball längst bei der Mitspielerin angekommen.

In der zweiten Halbzeit dann ein weiterer Routine-Wechsel in Reihen von A93: Maj ins Tor und Lina im rechten Mittelfeld. Angriff um Angriff rollte auf das Tor von Lieth/Holsatia, doch zunächst wollte kein weiteres Tor fallen. Bis zur 31. Minute – und dann leider auf der falschen Seite. Mit ihrem ersten richtigen Vorstoß auf die Schlammplatzhälfte von Altona markierten die Mädchen aus dem Umland den Anschlusstreffer. Doch der neue Spielstand von 2:1 währte nicht lange. Ein schöner Angriff der Altona-Deerns, ein Schuss an den Pfosten – Lina reagierte am schnellsten und erzielte per Direktabnahme des Abprallers das verdiente 3:1.

Ersatz- bzw. Trainerbank, stehend: Maj, Louise und Ella (und dahinter Coach Jay) schauen beim Zwischenstand von 2:0 in der ersten Halbzeit von außen zu.

Das Geschehen spielte sich fast nur noch im Gästestrafraum ab – bis zur 42. Minute. Dann setzte Lieth/Holsatia erneut einen Konter, überlief die Abwehr, Tormädchen Maj ohne Chance: das 3:2. Dabei blieb es, Altona hatte die ersten drei Punkte sicher. Das wurde noch auf dem Platz gefeiert mit Schoko-Kirsch-Muffins (von Frauke) und Käse- sowie Marmorkuchen (Julia). Und zum Schluss auch mit Stammtrainer Fritz Schönrot, der noch am Trenknerweg vorbeischaute, im Gepäck einen 4:1-Sieg der 4. E in Lohbrügge. Alle vier Altonaer Tore dabei erzielt von Irma, Glückwunsch!

Ein Schuss, der einen Treffer verdient hätte: Emilia zieht ab.

 

Hex-hex… Luna im Zweikampf mit dem Tormädchen der Butterberghexen von Lieth/Holsatia.

 

PS: Unnützes Wissen, Teil 1: Da der E1-Deerns-Stammkorrespondent selbst nicht vor Ort sein konnte, durfte er sich diesmal auf kundiges Hörensagen von Jay und Lars (Fotos) verlassen. Vielen Dank, Jungs.

PPS: Unnützes Wissen, Teil 2: Die höchste Erhebung Elmshorns, der Butterberg, misst exakt 21,70 Meter über Normalnull. Der Butterberg liegt im Stadtwald Lieth und dient im Winter als Rodelberg. Die „Butterberghexen“ trainieren am nahen Sportgelände des SV Lieth. Adresse? Natürlich „Am Butterberg“.

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