D-Deerns im Finale von U13-Löwinnen-Cup

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Sensation in der Höhle der Löwinnen: Mix-Deerns-Team aus 2. und 3. D erreicht das Endspiel beim Turnier in Pinneberg und wird Zweiter.

Festspiele in der Elbphilharmonie von Pinneberg: In der Sporthalle einer örtlichen Gymnasialbaustelle veranstaltete der VfL Pinneberg seinen U13-Löwinnen-Cup mit 10 minus 1 Teams.

Früh, früh, früh klingelte der Wecker in manch Altonaer Kinderzimmer am vergangenen Samstag. Die Schule rief, trotz Wochenende, und sie rief von weit her. Aus fremden Landen kam ihr Ruf, aus dem fernen Schleswig-Holstein, das, wenn man dem internationalen Lawinenbericht auf NDR2 am Sonnabendmorgen Glauben schenkte, grausam vom Winter heimgesucht wurde. Tatsächlich schneeregnete es ein wenig hie, nieselte ein wenig da – Pinneberg erstickte in einem Zentimeter Schneematsch. A7: freie Fahrt.

 

Ließen sich auch vom U-Bahn-Netzplan auf dem Hallenfußboden nicht irritieren: Altonas D-Deerns Ana-Luisa, Lina und Louise beim 2:0-Sieg gegen HNT.

Pünktlich um kurz nach 8 Uhr fand sich ein Mixteam aus 2. und 3. D mitsamt Coach Jay Wiese in der Sporthalle des Theodor-Heuss-Gymnasiums ein. Hier noch schnell ein wenig schulpolitisches Hintergrundwissen: Was für Hamburg jahrelang die Elbphilharmonie war, nämlich eine riesengroße und sehr unterhaltsame Baustelle, das ist für Pinneberg die Theodor-Heuss-Schule. Seit mehr als zehn Jahren wird hier gedengelt, gebohrt und gefräst, im Internet finden sich lustige Beiträge dazu, Abi-Klausuren mit Bauarbeitern unterm Tisch, Youtube-Interviews des frustrierten Schuldirektors und wiederum deswegen erzürnte Politikerdarsteller… Aber wir schweifen ab.

Tor-Eleve mit Ball: Lina beim eleganten Abwurf im Vorrunden-Spiel gegen eins von zwei Teams des Gastgebers VfL Pinneberg – 1:1 hieß es gegen den früheren Angstgegner.

Deerns der 2. und 3. D von Altona 93 traten zum U13-Löwinnen-Cup des VfL Pinneberg an: Ana-Luisa, Ella W., Fiona, Julina, Lina, Louise, Maj und Tale. Trotz laufender Hallenrunde, bereits am Tag danach würden weitere Spiele der aktuellen Wintersaison warten, hatte man für das Turnier in Pinneberg gemeldet. Erfahrungen sammeln, so lautete das Motto von Coach Jay: Immer noch haben die Mädels mit dem altersbedingten Upgrade vom E-Level auf den D-Level zu kämpfen. Denn hier spielen Mädchen der Jahrgänge 2006 und 2005. Während bei Altonas 2. und 3. D nur 2006 geborene Zauberfußballerinnen in den Mannschaften stehen, darunter obendrein viele Dezemberkinder, sind die meisten Gegnerinnen älter, größer und stärker und kommen vermutlich mit dem eigenen Auto zum Spiel…

Warten, Teil eins: Coach Jay überwacht im Hintergrund das Meditations-Yoga-Pilates-Mentaltraining seiner D-Deerns vor dem ersten Spiel.

Nicht so beim Löwinnen-Cup. Hier tummelten sich am Samstag zumeist Mädchen, die sich von Alter und Statur nicht groß unterschieden von den Deerns aus Altona. Zehn Mannschaften waren gemeldet, darunter zwei Teams der Gastgeber, Komet Blankenese, ETV – und zur allgemeinen Freude TuS Felde. Die in Gelb und Blau gekleideten Mädels aus der Nähe von Kiel sind ja gute, alte Bekannte, seit Altonas Deerns im vergangenen Sommer – noch zu E-Level-Zeiten – beim Turnier des TuS Felde am Westensee mangels Auswechselspielerinnen vom Gastgeber zu jeder Begegnung mit einer Leihspielerin versorgt worden war. Und so tatsächlich sensationell das Finale des großen und stark besetzten Wettbewerbs erreicht hatte.

Wiedersehen macht Freude: Überraschend trafen die Altona-Deerns auf die D-Mädchen vom TuS Felde aus der Nähe von Kiel: Die Spielerinnen mit den markanten Minions-Trikots waren bei einem Turnier im Sommer zu Freundinnen geworden.

Zur Begegnung auf dem Platz der beiden wieder frisch verliebten Teams kam es in Pinneberg aber nicht. Die Mannschaften waren verschiedenen Vorrunden-Gruppen zugelost worden. So aber feuerte man sich bei jedem Spiel gegenseitig lautstark an, was für (wohlwollende) Verwunderung auf den gut besuchten Rängen sorgte. Während Felde am Ende im Spiel um Platz 5 knapp im Neunmeterschießen dem Ahrensburger TSV unterlag, freuten sich die Mädels von Übungsleiter Wiese über einen grandiosen Gruppensieg. Zum Auftakt wurde das Team der Hausbruch-Neugrabener Turnerschaft (HNT) mit 2:0 besiegt, Louise sorgte mit zwei schönen Toren für einen perfekten Start in den Wettbewerb. Dann aber hieß es: 90 Minuten warten bis zur nächsten Partie. Eine Mannschaft, HEBC, hatte sich wohl vom vorhergesagten Wintereinbruch und den durchs Pinneberger Schneechaos marodierenden Yaks und Yetis abschrecken lassen und war zuhause geblieben. Dementsprechend fiel diese Begegnung von Altona aus.

Warten, Teil 2: Weil eine Mannschaft nicht antrat, mussten die D-Mädchen von Altona eine 90-minütige Zwangspause absolvieren. Intensiv-Langeweile und zwischenzeitliches Praktizieren der berühmten Leise-Fuchs-Übung (1-A-Fingerhaltung bei Tormädchen Maj) ließen die Zeit fast wie im Flug vergehen.

Das nächste Spiel mussten Altonas Deerns deutlich später gegen Pinneberg absolvieren. Das Resultat: ein grandioses 1:1 gegen den alten Angstgegner, dem man draußen auf Rasen auch schon mal mit 0:19 unterlegen war. Das Team von Trainer Wiese aber ließ den Ball ruhig laufen, hinten sicherten, je nach Ein- und Auswechslung, Ella, Julina und Tale die Abwehr, im Mittelfeld sortierten Ana-Luisa und Fiona die Angriffe, vorne stürmten Lina, Louise und Maj. Im Tor wechselten sich Lina und Maj ab. So wurde dann das letzte Vorrundenspiel satt mit 3:0 gegen Ahrensburg entschieden, nach sauber herausgespielten Treffern von Louise und Lina und einigen Glanzparaden von Maj.

Schuss ins Glück gegen Ahrensburg: Lina haut den Ball zum 3:0 ins grüne Netz, damit ist die Finalteilnahme final.

Das bedeutete dann: wieder warten. Aber gerne, denn das Finale war das letzte Spiel des Tages, und das hatten die Deerns aus Altona erreicht. Hier trafen sie auf das zweite Team aus Pinneberg, Sieger der zweiten Vorrundengruppe. Ein harter Kampf, zehn Minuten können lang sein. Sieben Minuten lang hielt die Mix-Mannschaft aus 2. und 3.D ein 0:0 gegen die doch stärkeren Gegnerinnen, dann musste Tormädchen Maj in den letzten drei Minuten zwei Mal hinter sich greifen: Zu präzise war die Abwehr von Altona ausgehebelt worden. Der Jubel war dennoch groß: Vize-Meister des Löwinnen-Cups 2018, Teams aus Eimsbüttel und Blankenese hinter sich gelassen. Im schönsten Graupelregen ging es zurück nach Hamburg. Forza.

Vize-Löwinnen-Cup-Meisterinnen können beides: distinguiert jubeln…

… und die Pinneberger Halle in ihren Grundfesten erschüttern. Ob Tale (vorne links) schon ahnte, wie ihr Trainer (oben rechts) seiner Freude Ausdruck verlieh?

 

Hoch die Tasse: Der zweite Platz in Pinneberg ist ein großartiger Erfolg für eine junge Mannschaft, die gerade erst ihren Platz in der Welt der oftmals älteren D-Mädchen sucht.

 

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